Ohne soziale Berufe ist kein (Sozial-)Staat zu machen. Ausgebaute soziale Dienste und Infrastrukturen benötigen gut qualifiziertes Personal. Dieses Personal zu gewinnen, auszubilden und zu binden gelingt nur bedingt. Nicht zuletzt aufgrund der COVID-19-Pandemie erhalten soziale Berufe mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Eine substanziell notwendige Aufwertung erfordert jedoch, die konkreten Rahmenbedingungen in den Bereichen Ausbildung, Entlohnung, Arbeitsbelastung, Vereinbarkeit und Aufstiegschancen zu verbessern.
Dafür ist zu klären, wie sich Ausbildung und Praxis verändern müssen, um die Attraktivität der Sozialen Berufe zu steigern und sie – auch im Verhältnis zu anderen Berufen – aufzuwerten. Im Symposium wird erörtert, wie Berufsbildungswege und die Anerkennung von Abschlüssen in dem sich ausdifferenzierenden Feld der Sozialen Berufe weiterentwickelt werden müssen. Dies beinhaltet auch die Frage, ob Qualifikationsanforderungen und –grenzen aufgeweicht werden sollten und wie Forderungen der Akademisierung zur Forderung nach mehr Einsatz von Assistenzkräften mit höchst unterschiedlichen Qualifikationsniveaus passen. Kurz, welche Rahmenbedingungen sind zu gestalten, damit eine echte Aufwertung erreicht werden kann?
Diskutierende:
Gitta Bernshausen
Vorständin im Sozialwerk St. Georg e.V., Gelsenkirchen
Petra Jendrich
Vorsitzende der Länderseite des Bund-Länder-Koordinierungsausschuss "Ausbildungsordnungen/Rahmenlehrpläne" der Kultusministerkonferenz
Peter Renzel
Geschäftsbereichsvorstand Soziales, Arbeit und Gesundheit der Stadt Essen und Präsidiumsmitglied im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., Berlin
Dr. Joß Steinke
Bereichsleitung Jugend und Wohlfahrtspflege im Deutschen Roten Kreuz e.V. – Generalsekretariat und Präsidiumsmitglied im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., Berlin
Christine Vogler
Präsidentin Deutscher Pflegerat und Geschäftsführerin des BBG Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH, Berlin
Prof. Dr. Ivo Züchner
Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaften, Philipps-Universität Marburg und Präsidiumsmitglied im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Berlin
Moderation:
Prof. Dr. Petra Mund
Vizepräsidentin der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin