Logo des 82. DFT

82. Deutscher Fürsorgetag in Essen unter Beteiligung der Bundesfamilienministerin Lisa Paus, dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst und den Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen, eröffnet.

Essen – Am 10. Mai wurde der 82. Deutsche Fürsorgetag unter dem Motto „Der Sozialstaat sichert unsere Zukunft – sichern wir den Sozialstaat!“ in der Grugahalle in Essen unter Beteiligung der Bundesfamilienministerin Lisa Paus, dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst und dem Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen eröffnet. Bei dem dreitägigen Leitkongress des Sozialen geht es um die Herausforderung den Sozialstaat – in Zeiten tiefgreifender Veränderungen – krisenfest und stabil zu gestalten. Bis zum 12. Mai werden über 1.500 Akteure der Sozialpolitik, des Sozialrechts und der sozialen Arbeit im Congress Center in Essen erwartet.

Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. begrüßte die Teilnehmenden und hob hervor:
„Ein Aufrechterhalten des Status quo reicht nicht aus, um den enormen Herausforderungen zu begegnen. Vielmehr müssen wir unseren Sozialstaat sichern, in Teilen wohl auch neu denken und ihn krisenfest für die Zukunft aufstellen. Dafür brauchen wir gleichwertige Lebensverhältnisse, eine Bildungspolitik, die als vorbeugende, investierende Sozialpolitik verstanden wird, gut qualifizierte Fachkräfte in den sozialen Berufen, denen wir mit gesellschaftlicher Wertschätzung begegnen und gute Arbeits- und Rahmenbedingungen schaffen und einen Sozialstaat, der sich erklärt und den Menschen auf Augenhöhe begegnet.“

In ihrer mit Spannung erwarteten Grundsatzrede machte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus deutlich:
„Das Motto dieses 82. Deutschen Fürsorgetages ist Analyse und Auftrag zugleich. Der Sozialstaat sichert unsere Zukunft. Ohne den Sozialstaat gäbe es unsere Gesellschaft in dieser Form nicht. Sozialstaat und Zusammenhalt der Gesellschaft sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Gleichzeitigkeit der aktuellen Krisen – Ukrainekrieg, Corona-Pandemie, Klimakrise – fordert die Stabilität und Widerstandsfähigkeit unserer Demokratie heraus. Wie robust und widerstandsfähig unsere Gesellschaft gegenüber äußeren Krisen ist, misst sich auch an ihrer Stärke im Innern – konkret an den Chancen für Kindern, am Potenzial von Familien, an der Qualität der Gleichstellung und an der Wertschätzung derer, die sich um andere kümmern. Ich sehe uns alle in besonderer Verantwortung für diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen betonte in seinem Grußwort:
„Gerade in Krisenzeiten spüren wir die enorme Bedeutung unseres Sozialstaates. Ich danke den Menschen, die sich in vielen Tausend Einrichtungen, Projekten und Initiativen dafür einsetzen, dass wir bei Teilhabe und Chancengerechtigkeit weiter vorangehen. Sie alle sorgen mit uns dafür, dass unser Sozialstaat funktioniert und unsere Gesellschaft zusammenhält. Als Land Nordrhein-Westfalen haben wir massiv investiert und etwa 350 Millionen Euro in den Ausbau der Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsfachberufe investiert. Unsere Projekte gegen Wohnungslosigkeit helfen und an unseren Schulen unterrichten heute 10.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr als 2017 – ebenfalls Beiträge für mehr Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“

Thomas Kufen, Oberbürgermeister der gastgebenden Stadt Essen, sagte:
„Wir müssen immer wieder neue Wege in der Sozialpolitik suchen, denn die Rahmenbedingungen ändern sich“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Oder es zeigen sich Defizite, wie zuletzt recht deutlich während der Corona-Pandemie. Deshalb brauchen wir neue Herangehensweisen und neue Lösungswege im Umgang mit neuen Herausforderungen. Auf dem Deutschen Fürsorgetag machen sich Expertinnen und Experten aus Sozialpolitik, Sozialrecht, Sozialwirtschaft und Sozialer Arbeit gemeinsam auf die Suche nach Lösungen für die aktuellen Herausforderungen des Sozialen. Ich bin sicher, von dem Kongress werden wieder wichtige Impulse ausgehen! Ich danke all denen ganz herzlich, die den Deutschen Fürsorgetag in Essen möglich machen, angefangen vom Organisations-Team bis hin zu den vielen Mitarbeitenden hier vor Ort.“

Zuvor gingen die Bundesfamilienministerin Lisa Paus, Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalens, Peter Renzel, Geschäftsbereichsvorstand Soziales, Arbeit und Gesundheit der Stadt Essen und die Präsidentin des Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., Dr. Irme Stetter Karp, über den „Markt der Möglichkeiten“. Sie informierten sich bei den rund 50 Ausstellern über Projekte, Initiativen und Produkte aus der vielfältigen sozialen Landschaft.